224.668 Zuschauer waren dabei, um die größte, beste und einzige schwarze Zahlen schreibende Motorsportveranstaltung in Deutschland zu erleben – die Rennen um die Motorradweltmeisterschaft auf dem Sachsenring. Dass dies jeden Sommer ausgerechnet im ansonsten beschaulichen Erzgebirgsstädtchen Hohenstein-Ernstthal so über die Bühne geht, ist kein Zufall – hier ist alles stimmig – das Ambiente, das Wetter, die Campingmöglichkeiten, die vielen offenen Läden und Stände und nicht zuletzt diese unübertroffene lockere Freundlichkeit der sächsischen Gastgeber.
chlab.net hat versucht alles für die Nachwelt zu archivieren um die Geschichte des MotoGP-Sommermärchens 2010 zu erzählen. Die Photos stammen diesmal ausschließlich von Thomas' neuer Canon 50D.
Eigentlich erwartete man eine Rekord-Hitzeschlacht. Die Vorhersagen waren extrem. Glücklicherweise kühlte es ab Samstag auf normale Sommertemperaturen ab. So waren wir in unserem Stammcamp bei Katlen und Stefan bestens aufgehoben. Leider hatten wir in diesem Jahr ein paar Lücken aus verschiedensten Gründen zu füllen: Geburt meines Carlchens, Schwangerschaft, Krankheit, Verknappung etc. Aber das tat der Stimmung keinen Abbruch. Wir rückten im gesamten Camp einfach enger zusammen und das war gut so. Martin und all die anderen sorgten mit Speisen, Video und Musik für richtige Begeisterung und schon lief die Endlosparty.
Party gab es traditionell auch rings um den Sachsenring. Egal ob Kart-Halle, den deutschlandweit berühmt-berüchtigten Ankerberg oder gerade in der Altstadt – überall Heiterkeit, sächsischer Humor und eine für Großveranstaltungen einmalige Harmonie unter den Menschen.
Natürlich trug dabei das sensationelle Comeback vom besten Motorradfahrer aller Zeiten – Valentino Rossi – bei. Nur 43 Tage nach seinem offenen Schien- und Wadenbeinbruch beim Training in Mugello stieg er am Sachsenring wieder auf seine Yamaha. Unbedingt wollte er vor diesem fantastischen Publikum fahren: Ein Ritterschlag für den Sachsenring und seine Fans! Am Ende wurde er in einem packenden Kampf mit Casey Stoner unglaublicher Vierter. Nie, auch bei seinen vielen Siegen zuvor, haben die Zuschauer den Doctor am Ring so gefeiert wie in diesem Jahr.
Beim besten Rennen in der bisherigen Saison siegte Dani Pedrosa vor Jorge Lorenzo. Die Spanier bestimmten auch die anderen Klassen – Marc Marquez bei den 125er und Toni Elias in der neuen Moto2. Der Italo-Deutsche Sandro Cortese sprang endlich mal über seinen Schatten und wurde in der kleinen Klasse umjubelter Dritter. Auch andere einheimische Fahrer (Daniel Kartheininger, Marcel Schrötter, Jonas Folger, Arne Tode und ein bissel Stefan Bradl) sowie zwei deutsche Teams (MZ Racing Team mit Anthony West und Racing Team Germany mit Tomoyoshi Koyama) versetzten die 98.477 Zuschauern am Rennsonntag in einmalige Stimmung.
Was bleibt? Wie jedes Jahr eine unvergleichliche Erinnerung an den Sachsenring, viele neue Freunde und Frau(en) kennengelernt, der Dank an die Stadt, seine rührigen Einwohner, natürlich besonders an unsere so verständnisvollen Wirtsleute Katlen und Stefan! Ein besonderer Dank auch an die neu entdeckte "Mokkamilcheisbar Riva" am Altmarkt mit dem supernetten Kellner Robert. Und wir werden sehen, ob sich die Stadt durchringt, die neue Eisenbahnbrücke am Bahnhof tatsächlich – wie von uns eindrucksvoll plakatiert – in Valentino-Rossi-Brücke tauft. Verdient hätten er und Hohenstein-Ernstthal es! Herr Oberbürgermeister Erich Homilius übernehmen sie!
Danke – wir freuen uns schon aufs nächste Jahr.
Glück Auf Hohenstein!